50 Jahre Psychiatrie-Enquete:
Die Psychiatrie-Enquête von 1975 war ein Meilenstein in der Reform der psychiatrischen
Versorgung in Deutschland. Sie wurde vom "Enquete-Ausschuss zur Lage der Psychiatrie in
der Bundesrepublik Deutschland" erstellt und legte massive Missstände offen. Insbesondere
gab es menschenunwürdige Zustände in überbelegten psychiatrischen Einrichtungen bei
fehlender individueller Betreuung. Es gab kaum eine ambulante Versorgung bzw.
gemeindenahe Unterstützung und die psychisch erkrankten Menschen litten an sozialer
Ausgrenzung und Stigmatisierung. Seit der Enquête wurden viele Reformen angestoßen -
teils mit großem Erfolg.
Aktuelle Lage in Bayern:
Psychische Erkrankungen sind Volkskrankheiten: Rund ein Drittel der Erwachsenen in
Bayern erkrankt im Laufe eines Jahres an einer psychischen Störung. Der zweite Bayerische
Psychiatriebericht (2025) zeigt eindrücklich: Psychische Erkrankungen verursachen jährlich
rund 9 Mrd. € direkte Krankheitskosten in Bayern, die indirekten Kosten liegen noch deutlich
höher - Tendenz steigend. Unsichere Lebensbedingungen, eine polarisierte Gesellschaft,
steigende Kosten und berufliche Mehrbelastung durch fehlende Fachkräfte verschärfen die
Situation. Es besteht ein hoher Bedarf an Koordination, Teilhabeorientierung und Prävention.
Dabei ist die Versorgung regional unterschiedlich und vielfach von langen Wartezeiten
geprägt. Sozialpsychiatrische Dienste und andere niedrigschwellige Angebote sind zentrale
Ankerpunkte.
Unser Beitrag im Landkreis:
Der Caritasverband für den Landkreis Kelheim e.V. stellt seit Jahren tragende Säulen der
psychiatrischen Versorgung sicher. Diese Angebote entsprechen inhaltlich genau den im
Bericht hervorgehobenen Bedarfen: wohnortnah, multiprofessionell, niedrigschwellig undteilhabeorientiert. Im Sozialpsychiatrischen Dienst, der Beratungsstelle für seelische
Gesundheit, wird für erwachsene Menschen niedrigschwellige Beratung, Gruppenarbeit
sowie Unterstützung und Netzwerkarbeit angeboten. Außerdem beteiligt sich die Einrichtung
an den aufsuchenden Hilfen für Menschen in akuten psychischen Krisen. Unsere Angebote
setzen die Leitlinien des Berichts um: Teilhabe sichern, soziale Isolation verhindern,
Lebensqualität stärken.
Fazit:
Der zweite Bayerische Psychiatriebericht bestätigt: Die psychiatrische Versorgung braucht
wohnortnahe, niedrigschwellige, koordinierende und multiprofessionelle Angebote. Die
Caritas Kelheim erfüllt diese Anforderungen seit Jahren - und will gemeinsam mit den
Kostenträgern künftig weiter am Puls der Zeit bleiben und neue Angebote, wie z.B. die
Soziotherapie, etablieren.
Wir laden Sie ein, diesen Weg mit uns zu gestalten - für eine menschenwürdige, effiziente
und zukunftsfähige psychiatrische Versorgung im Landkreis Kelheim.
Kommen Sie gerne auf uns zu wenn Sie mehr über uns und unsere Angebote wissen
möchten: