Die Leiterin der neuen Fachstelle Wohnungsnotfallhilfe Frau Cornelia Schönfeld ist Ansprechpartnerin für
Bürgerinnen und Bürger, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind oder bereits ohne festen
Wohnsitz leben.
"Wohnungslosigkeit ist längst kein Großstadtproblem mehr - auch in ländlichen Gemeinden wie unserem Landkreis spitzt sich die Lage zu", erklärt Schönfeld. "Unser Ziel ist es, Betroffene frühzeitig zu erreichen, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und ihnen schnell und unbürokratisch Unterstützung zu geben."
Umfassende Unterstützung
Die Fachstelle bietet individuelle Beratung und Begleitung, Hilfe bei Behördengängen und Formularen sowie den Zugang zu weiteren Beratungsdiensten der Caritas - etwa Schuldner oder Suchtberatung, sozialpsychiatrischen Dienst oder allgemeiner Sozialdienst. In enger Zusammenarbeit mit Vermietern, Behörden und Wohnungsbaugesellschaften sollen tragfähige Lösungen für jeden Einzelfall gefunden werden.
Typische Anliegen sind:
• Mietrückstände, Kündigungen und drohende Zwangsräumungen
• Wohnungsverlust durch Trennung, Jobverlust oder Krankheit
• Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche, besonders für Alleinerziehende, Senioren
oder Geringverdiener
• Koordination von Sozialdiensten und Hilfsangeboten
Große Nachfrage - knapper Wohnraum
Schon wenige Monate nach dem Start zeigt sich der hohe Bedarf: In den ersten vier Monaten wurden 28 Hilfesuchende beraten und unterstützt. Meist ging es um bestehenden oder drohenden Wohnungsverlust, etwa durch Konflikte mit Vermietern, Eigenbedarfskündigungen oder Zahlungsrückstände.
"Ein zentrales Problem ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum", berichtet Schönfeld. "Der vorhandene Wohnraum reicht bei Weitem nicht aus. Es darf nicht sein, dass Menschen durchs Raster fallen, nur weil sie in einer schwierigen Lebensphase sind."
Blick nach vorn
Derzeit ist die Fachstelle über das Modellprojekt finanziell abgesichert. Bei positiver Entwicklung soll sie dauerhaft eingerichtet werden. Zusätzlich sind Informationsveranstaltungen und Kooperationen mit weiteren Beratungsstellen geplant.
"Wohnungslosigkeit ist oft die Folge vieler kleiner Krisen. Je früher Unterstützung angeboten
wird, desto mehr Leid lässt sich verhindern", so Schönfeld.
Die Fachstelle Wohnungsnotfallhilfe wird im Rahmen des Modellprojekts "Hilfe bei Obdachlosigkeit" aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
