Herr Birnthaler, Leiter des Jugendamtes; Frau Bauersachs, Leiterin der Fachambulanz; Frau Pfaff von retox; Frau Breunig von retox; Herr König, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Kelheim e.V.
An einem sonnigen Dienstagvormittag, trafen sich zahlreiche Interessierte in einem Kelheimer Tagungsraum ein, um mit der Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme die Eröffnung der Jugendsuchtberatungsstelle "retox" zu feiern. So waren unter vielen anderen Gästen auch Herr Birnthaler, Leiter des Jugendamtes; Herr Schledorn, Gruppenleiter im Bereich soziale Beratung und Prävention des Gesundheitsamtes, der seit mehreren Jahrzenten mit seiner Präventionsarbeit an Schulen unterwegs ist; Herr Vormittag von der Polizei; Frau Menzinger von der Erziehungsberatungsstelle sowie viele Schulsozialarbeiter und Angestellte der Jugendgerichtshilfe des Landkreises Kelheims anwesend.
Damit trafen sich an diesem Tag viele Spezialisten aus dem Bereich Jugend und Sucht. Nicht nur, um gemeinsam in lockerer Atmosphäre zu feiern, sich zu informieren und auszutauschen, sondern auch, um den Grundstein der zukünftigen Zusammenarbeit zu legen, sofern dies noch nicht geschehen ist.
Seit dem 01.01.2023 steht der Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme eine SozialpädagogInnen-Stelle mit 19,5 Stunden ausschließlich für die Arbeit mit Jugendlichen ab 12 Jahren zur Verfügung, die einen problematischen Umgang mit Alkohol, Drogen, Zigaretten, Medikamenten, Mediennutzung oder mit ihrem Essverhalten haben. Das kostenlose Beratungsangebot richtet sich auch an deren Angehörige und Multiplikatoren aus dem sozialen Umfeld der Jugendlichen. Kostenträger ist das Jugendamt für Stadt und Landkreis Kelheim.
Die Freude über die neugeschaffene Stelle ist groß, denn der Bedarf an Beratung ist da, Tendenz steigend. Die Caritas Fachambulanz ist zwar seit 1996 die Fachstelle in und um Kelheim, wenn es um Konsumfragen und Abhängigkeitsproblematiken geht, nur war sie zuvor ausschließlich für die Beratung Erwachsener zuständig.
Herr König, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Kelheim e.V. begrüßte die Gäste mit bewegenden Worten. Er sprach seinen Dank aus und würdigte die bisherigen Errungenschaften der neuen Stelle. Auch Frau Bauersachs, Leiterin der Caritas Fachambulanz für Suchtprobleme zeigte sich in ihrer Rede sehr glücklich darüber, "dass zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Leute zusammen kamen und Gutes geschehen ließen", indem sie den Bedarf erkannten und schnell ins Handeln kamen.
Im Anschluss an ihre Rede überreichte Frau Bauersachs Blumen an ihre beiden Kolleginnen aus der Suchtberatung Frau Breunig und Frau Pfaff, die seit dem 01.01.2023 nicht mehr nur in der Erwachsenenberatung tätig sind, sondern sich zusätzlich die 19,5 Stunden für die Jugendsuchtberatung teilen.
Im Anschluss stellten die beiden Beraterinnen von retox die Stelle vor und erläuterten, was im ersten halben Jahr des Bestehens bereits geschehen und was für die Zukunft geplant ist. So erfuhren die gespannten Zuhörer, dass sich die Beraterinnen schon im Vorfeld viele Gedanken über die Ausrichtung und Schwerpunktsetzung der Beratungsarbeit gemacht hatten und zu diesem Zweck bei anderen, bereits bestehenden Jugendsuchtberatungsstellen hospitierten und dort viel Unterstützung erfuhren. Des Weiteren war eine der ersten Errungenschaften der jugendansprechend gestaltete Flyer und ein Auftritt auf Instagram. "Die Jugendlichen dort erreichen, wo sie sich aufhalten" ist wichtig, denn freiwillig kommen viele zunächst einmal nicht. So stellen von Anfang an Schulen wichtige Anlauforte dar, um mit den Jugendlichen in Kontakt zu kommen, die einen problematischen Umgang mit diversen Substanzen oder Verhaltensweisen zeigen.
Herr Schledorn vom Gesundheitsamt fungierte zunächst als eine Art Türöffner, indem er die Beraterinnen von retox mit in die Schulen nahm und mit ihnen dort gemeinsam Präventionsworkshops anbot. Dadurch entstand in enger Zusammenarbeit mit den jeweiligen Schulsozialarbeitenden die Idee, an Schulen aufsuchende Beratungsarbeit zu leisten, indem dort regelmäßige Sprechstunden für die Schüler angeboten werden. Immer mehr Schulen zeigen Interesse an einem solchen Beratungsangebot. Natürlich wurde im Rahmen der Vorstellung auch die Frage nach dem Namen "retox" geklärt. Der Begriff "retox" steht für die Idee, anstatt komplett zu verzichten, maßvoll und bedacht zu konsumieren. Denn durch Aufklärung und gemeinsame Reflexion des Konsums/Suchtverhaltens sollen die Jugendlichen befähigt werden, eigene Konsumentscheidungen treffen zu können.