Immer mehr Personen erkranken an ihren psychischen Problemen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gab es laut DAK einen Krankenstand von 5,7% der auf psychische Probleme zurückzuführen ist, während es im gleichen Zeitraum von 2023 "nur" 5,5% waren - Tendenz steigend. Die Big Player: Depression und Anpassungsstörung. Genau deshalb braucht es Aufklärung über diese Krankheiten, es braucht die Sympathie und Empathie Betroffenen als auch den Angehörigen gegenüber und gleichzeitig braucht es Entstigmatisierung von seelischen Erkrankungen, die viele Menschen individuell "befallen".
Und genau deshalb wurde am 10.10.2024 eine Lesung vom Sozialpsychiatrischen Dienst der Caritas in Zusammenarbeit mit der katholischen Erwachsenenbildung Kelheim organisiert. "Aus der Krankheit ins Licht" lautet der Titel des Buchs. Der Inhalt ist "ein Mutmacher für alle Betroffenen, deren Angehörige und andere Interessierte (am) Thema Depression" wie die Autorin Nicole Lindner beschreibt.
Frau Lindner ist Sozialpädagogin und war jahrelang in dieser Funktion berufstätig. In und aufgrund ihrer Arbeit kam die Selbstfürsorge oftmals zu kurz. Sie hat nicht auf sich und ihre Bedürfnisse gehört. Unvermeidbar war deshalb der Zusammenbruch, der "Preis" war groß, sie erkrankte an Depressionen.
Frau Lindner erzählte von den Anfängen, von den Zuständen deren Grund die Depression war. Sie sprach darüber, wie die Therapie für sie verlief, welche Erkenntnisse sie in dieser Zeit über sich gewann. Sie berichtete davon, dass sie tief in sich gehen musste, um erstmal zu erkennen, was sie brauchte und was es gebraucht hat, um ihre persönliche Vorstellung von Glück zu finden. Frau Lindner schilderte von den Veränderungen, die sie tätigte, um diesen Vorstellungen näher zu kommen und zu heilen.
Thematische Pausen wurden dabei stilvoll von ihrem Mann, Christian Lindner, gefüllt, welcher sie live auf der Klarinette begleitete.
Abschließend erhielten die Besucher Raum, von ihren Erfahrungen zu erzählen und Fragen an das Ehepaar Lindner zu stellen.