Mit dem "Going Live" seiner technisch rundum neu aufgesetzten Online-Beratungsplattform macht der Deutsche Caritasverband heute den nächsten Schritt in die digitale Zukunft. Die neue Plattform bietet eine intuitive Nutzerführung und passt sich responsiv jedem internetfähigen Endgerät an. "Damit eröffnen wir Ratsuchenden einen einfacheren und breiteren Zugang zu einer zeitnahen und qualitativ hochwertigen Beratung in vielen Not- und Lebenslagen", freut sich Caritas-Präsident Peter Neher. "Erste Systemerprobungen in der Online-Suchtberatung und der [U25]-Suizidberatung haben in den vergangenen sechs Monaten gezeigt, dass die Möglichkeit der Anfragen niedrigschwelliger geworden ist", so Neher.
Das neue System bietet den Ratsuchenden erstmals Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Beratungsfeldern und ist Grundlage für das geplante Konzept des "Blended Counseling" - der hybriden Verbindung von Online-Beratung einerseits, face-to-face-Beratung andererseits. Bundesweit sind ab sofort werktags über 2700 Beratende in rund 900 Beratungsstellen für 15 unterschiedliche Hilfefelder über die Caritas-Beratungsplattform erreichbar. Dies sind zum Beispiel die Schwangerenberatung, Schuldnerberatung oder auch Leben im Alter. Die Onlineberatung erfolgt auf Wunsch anonym, sie ist datensicher und kostenfrei. Die Beratenden wurden speziell fortgebildet. Anspruch der Caritas-Beratung ist es, online zu den Ratsuchenden ebenso wirksame Beratungs-Beziehungen aufzubauen wie in der Beratung von Angesicht zu Angesicht.
Die Finanzierung der neuen Plattform-Software erfolgte aus Eigenmitteln der Caritas und durch eine Projektförderung des Familienministeriums zur Digitalen Transformation der Wohlfahrtsverbände. Die Caritas-Online-Beratung ist ein verbandliches Gemeinschaftsprojekt: Alle 27 Diözesan-Caritasverbande haben die Kooperationsvereinbarung Blended Counseling unterzeichnet, ebenso verschiedene Fachverbände des Caritasverbandes. "Online-Beratung im Deutschen Caritasverband ist keine Callcenter-Beratung", so Eva M. Welskop-Deffaa, Vorstand Sozial- und Fachpolitik und zuständig für die Digitale Agenda des Verbandes. Die Ortsverbände sind als kompetente Beratungsinfrastruktur über die Plattform in das System der Caritas-Beratung einbezogen. Im Jahr 2018 haben 1814 Beratende in 700 Beratungsstellen mit 21.485 Ratsuchenden online 34.971 Nachrichten ausgetauscht. Nach der heutigen Systemumstellung ist eine deutlich höhere digitale Erreichbarkeit gewährleistet.
Auch die Fachambulanz für Suchtprobleme in Kelheim ist über die Onlineberatungsplattform für Ratsuchende zu erreichen. Personen, die von Sucht betroffen sind oder Fragen zum Thema haben, können sich hier jederzeit melden und bekommen innerhalb von 48 Stunden eine kompetente Antwort von den Beratenden vor Ort. Das niedrigschwellige Angebot eröffnet der Fachambulanz neue Anknüpfungspunkte zu ihrer Klientel. Derzeit fungiert die Onlineberatung einerseits als Einstieg in die face-to-face-Beratung, wird andererseits von Ratsuchenden aber auch zur anonymen Klärung von Fragen gänzlich online genutzt. Insgesamt ist es ein wichtiges Angebot, das in der heutigen Zeit fest in jeder Beratungsstelle integriert werden sollte.
Die Caritas-Onlineberatung ist abrufbar unter caritas.de/onlineberatung.
Online-Beratung
Verbesserung der digitalen Erreichbarkeit
Erschienen am:
28.10.2019
Beschreibung