Unter der Leitung von Bianca Halbach, Erzieherin und Montessori-Referentin, genossen die ehrenamtlich Tätigen eine Fortbildung zur Beschäftigung bei der Betreuung demenzkranker Menschen. Die Fortbildung wurde von Stephanie Wöhrl, Koordinatorin des Netzwerkes Demenz, organisiert. Das Netzwerk Demenz ist eine vom LEADER-Programm geförderte Stelle der Caritas Kelheim.
Ursprünglich war es für alle zuerst befremdlich, die Ansätze von Maria Montessori nicht nur für Kinder, sondern auch für Senioren und demenzkranke Menschen anzuwenden. Betrachtet man jedoch die Schnittmenge zwischen einem heranwachsenden Menschen, der Fähigkeiten aufbaut und einem Senior, der Fähigkeiten verliert, muss es eine Entwicklungsstufe geben, auf der beide gleich gestellt sind.
Dort greift auch der Ansatz "Hilf mir, es so lange wie möglich selbst zu tun". Jeder Mensch ist geboren, um etwas zu tun. Über unsere Tätigkeiten definieren wir uns. Es sollte Ziel sein, auch hilfsbedürftigen Menschen so lange als möglich die Chance zu geben, Dinge selbst zu tun. Dies gibt ihnen das Gefühl etwas geschafft und einen eigenen Beitrag in der Familie geleistet zu haben. Der Mensch ist von Natur aus mit Neugierde ausgestattet, um sich weiterzuentwickeln. Jeder Mensch ganz individuell nach seinen Interessen und Fähigkeiten. Nur durch diese Neugierde werden wir zu den Menschen die wir sind. Der Mensch ist Baumeister seiner selbst
Diese gesunde Neugierde gilt es auch bei der Beschäftigung von erkrankten Menschen einzusetzen. Der Betreuer dient dabei als Bindeglied zwischen Tätigkeit und Erkrankten. Ein respektvoller und wertschätzender Umgang stellt die Grundhaltung der Methode dar. Es geht nicht darum, alles fehlerfrei zu können. Auch Scheitern gehört zum Leben und kann auch positiv verarbeitet werden.
In der Betreuung sollten Übungen des täglichen Lebens verankert sein, wie etwa die Pflege der eigenen Person, Schütt- und Löffelübungen, Pflege der Umgebung sowie sozialen Beziehungen. Die Umgebung sollte dabei nach klaren Prinzipen geordnet sein. Eine äußere Ordnung spiegelt die innere Ordnung wieder. Immer wieder kehrende Übungen geben Sicherheit und halten Kompetenzen stabiler. Wichtig ist vor allem, dass das Üben Spaß macht.
Freude hatten bei der Fortbildung alle Teilnehmer und jeder konnte, wie es sich in den Gesprächen später zeigte, etwas für sich und seine Arbeit als positive Ergänzung herausholen.
Bei Interesse an Betreuungsmöglichkeiten für einen erkrankten Angehörigen oder an einem Ehrenamt in der Betreuung demenkranker Menschen melden Sie sich bitte unter 09443/918 42 25 oder s.woehrl@caritas-kelheim.de bei Stephanie Wöhrl.
Ehrenamt
remoni gibt Montessori-Ansätze weiter
Erschienen am:
14.07.2017
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