Zeit - wohl eines der höchsten Güter in einer schnelllebigen und auf Leistung orientierten Gesellschaft. Zeit für Familie und somit für die Liebsten haben. Doch Zeit ist nur beschränkt zur Verfügung und deswegen so wertvoll. Und auch das Familienmodell vom arbeitenden Vater und der Mutter als Hausfrau ist längst in vielen Gesellschaften überholt. Heute braucht es in einer Familie oft Ehefrau und Ehemann, welche sich die Arbeit außer, aber auch im Haus teilen. Die Kleinsten sind deswegen in Betreuungseinrichtungen und verbringen ihren Tag mit Gleichaltrigen. Aber wie sieht es aus, wenn Opa oder Oma Demenz haben und in den eigenen vier Wänden Leben? Wer kümmert sich um den geliebten Menschen, der an einer psychischen Erkrankung leidet? Woher erhalten pflegende Angehörige ein wenig Unterstützung, um nach dem Job und der gemeinsamen Zeit mit dem erkrankten Familienmitglied auch mal für sich zu sein?
Gerade bei der Betreuung Demenzkranker, die im Verlauf der Erkrankung auf ständige Unterstützung angewiesen sind, stoßen Angehörige oft an Ihre Grenzen. Zeitlich und emotional stehen sie vor einer großen Herausforderung, bei der sie auf Hilfe von einfühlsamen Menschen angewiesen sind. Und auch psychisch kranke Menschen mit Einstufung in einem Pflegegrad sowie deren Angehörige sind ebenso für eine Unterstützung dankbar. In solchen Momenten benötigt es engagierte und mitfühlende Menschen, welche ihrem Gegenüber respektvoll begegnen und zugewandt sind, ihre Problematik verstehen.
Die Betreuung richtet sich dabei nach den individuellen Vorlieben des Erkrankten, egal ob er spazieren, Bilder anschauen, Spiele spielen, backen, lesen oder einfach nur erzählen möchte - die Ehrenamtlichen gehen auf die jeweiligen Interessen ein und helfen so dem Betroffenen zu einem eigenständigeren Leben. Dabei ist es das Ziel, mit dem Erkrankten ein paar schöne Stunden zu verbringen und dadurch auch den Angehörigen regelmäßig zu entlasten, damit auch dieser seine Individualität weiterhin leben kann.
Auch dieses Jahr werden wieder engagierte Menschen in der Betreuung Demenzkranker wie auch psychisch Kranker geschult. Die Schulung findet an fünf Tagen von 9 bis 16 Uhr statt. Die Termine liegen bereits fest: Dienstag, 10. November, Mittwoch, 11. November, Montag, 16. November, Mittwoch, 18. November und Dienstag, 24. November. Bei erfolgreicher Teilnahme erhalten die ausgebildeten Laienhelfer bei Einsatz eine Aufwandsentschädigung von 7,50 Euro pro Stunde. Interessierte wenden sich gerne an Stephanie Bader, Fachstelle für pflegende Angehörige, unter 09443/918 42 25 oder s.bader@caritas-kelheim.de.