Caritas-Pressedienst Nr. 21/12 vom 24.07.2012
Glücksspielsucht
Glücksspiele sind in Deutschland weit verbreitet. Die meisten Menschen haben in ihrem Leben schon einmal an einem Glücksspiel teilgenommen. Der Anteil der Bevölkerung mit Erfahrungen liegt bei 72 %.
Wie erkennt man eigentlich, ob man suchtgefährdet ist?
Bei der Glücksspielsucht gibt es deutliche Warnsignale. Das offensichtlichste ist, wenn man mehr Geld ausgibt als das Budget hergibt oder, wenn man auch das Geld des Partners oder der Kinder ausgibt. Die Einsätze werden gesteigert und es kommt zu wiederholt erfolglosen Versuchen, das Spielen einzuschränken oder zu beenden. Man verbringt viel Zeit in der Spielhalle, im Internet oder im Kasino und man verheimlicht dies. Auf die Frage der Angehörigen bezüglich des Geldes kommt es zu Lügen. Es entsteht ein schwieriger Kreislauf, wenn man versucht, verspieltes Geld zurück zu gewinnen.
Warum können Glücksspiele süchtig machen?
Besonders gefährdet sind
Menschen, die wenige Möglichkeiten haben sich Erfolgserlebnisse zu verschaffen
und vor Problemen in das Spiel flüchten.
Das Glücksspiel aktiviert ähnlich, wie bei anderen Süchten, das
Belohnungsprinzip des Menschen. Es wird in hohen Dosen Dopamin ausgeschüttet.
Dieser Stoff versetzt den Spieler in eine Art Rauschzustand. Je öfter er diesen
Rausch erlebt, desto schneller wird er davon psychisch abhängig.
Zum Problem wird das Glücksspiel, wenn man sich an diese Spannung und den
Rausch gewöhnt und immer mehr davon will. Das Glücksspiel dient bei Abhängigen
dazu, um sozialen Problemen, Konflikten oder auch der Leere im Alltag zu
entkommen.
Was kann man gegen eine Glücksspielsucht tun?
Betroffene haben oft eine
lange Leidenszeit hinter sich, bevor sie Hilfe in den Beratungsstellen suchen.
Es dauert einige Jahre bis die Betroffenen ihr exzessives Spielverhalten das
erste Mal als Problem wahrnehmen. Als häufigster Grund für das Aufsuchen einer
Beratungsstelle werden finanzielle Probleme angegeben, gefolgt von Problemen
bei der Freizeitgestaltung, in der Partnerschaft und im privaten Umfeld.
Schwerpunkte einer Beratung und Behandlung bei einer Glücksspielsucht sind die
Bearbeitung persönlicher Konfliktsituationen, Anleitung zum Geldmanagement,
Aufbau von Selbstkontrolle und Eigenverantwortung. Eine Behandlung kann je nach
Einzelfall ambulant oder stationär stattfinden.
Wenn Sie weiter Informationen benötigen, sich angesprochen fühlen oder einen
Angehörigen mit dieser Thematik haben, melden Sie sich bei uns.
Offene Sprechstunde:
Mo. 14.30 Uhr – 16.30 Uhr
Fr. 10.30 Uhr – 11.30 Uhr
Fachambulanz für
Suchtprobleme
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