Der Kirchgang ist in vielen Familien ein wichtiges Ritual, das aber oft aufgrund der fortschreitenden Demenzerkrankung nicht mehr praktiziert wird. Jedoch ist dies ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens, ein Ort der Geborgenheit, ein Platz der Sicherheit und an dem man sich wohl fühlt und seinen Glauben leben kann. Sie benötigen einen Ort, an dem sie sein können wie sie sind, wo Defizite nicht im Vordergrund stehen, sondern ihre Fähigkeiten. Demenzkranke Menschen brauchen Rituale, das Gefühl ein wichtiger Teil in der Gesellschaft zu sein. Die Fähigkeit der teilnehmenden dementiell erkrankten Menschen mit zu beten und zu singen beeindruckte viele Angehörige. Im Gottesdienst dankte Pfarrer Georg Birner mit den Teilnehmenden Gott für seine Gaben und für das Leben, das er jedem Einzelnen von uns mit seinen Höhen und Tiefen gegeben hat. Tiefen die sich zum Beispiel aufgrund einer Demenzerkrankung einstellen und die Betroffenen herausfordern. Denn durch eine Erkrankung werden Menschen gezwungen, ihr Leben zu „entschleunigen“.
Sie sind dankbar dafür, dass sie Menschen kennenlernen, die ein wichtiger Bestandteil in ihrem Leben werden und auch dafür, dass es trotz Krankheit viele schöne Momente im Zusammenleben gibt. Eine erkrankte Teilnehmerin dankte Gott dafür, auch im Hohen Alter noch gesund sein zu dürfen, eine Andere dafür, nicht alleine zu sein. Für alle Beteiligten war dieser Gottesdienst einer der besonderen Art, eine Andacht die geprägt war von Authentizität, Dankbarkeit und einer schönen Gemeinschaft ohne formelle Konventionen. Informationen rund ums Thema Demenz erhalten Sie unter der Telefonnummer 09443 91842 – 25.
Bildquelle: Caritasverband Kelheim