Für vulnerable Gruppen, wie ältere, erkrankte oder pflegebedürftige Menschen, ist es in letzter Zeit besonders schwierig geworden, am gesellschaftlichen Leben Teil zu haben. Der Schutz dieser vor dem Virus ist zu einem Grundsatz geworden, der diese Gruppe jedoch in die Isolation treibt - ebenso die pflegenden Angehörigen, welche sich um die schutzbedürftigen Familienmitglieder kümmern. Doch die Lebensqualität derer, die sich nun in ihrem zu Hause eingekesselt haben, verliert nach und nach an Güte. Um die Situation aller Beteiligten erträglich zu halten, braucht es die Balance zwischen lebensrettenden Schutz und notwendiger Lebensqualität.
Auch die Caritas hat mit dieser Zweischneidigkeit in der momentanen Lage zu kämpfen. Wollen doch die ausgebildeten Helfer der Caritas Kelheim wieder die Betreuungsgruppen für Demenzkranke und die häusliche Betreuung als Unterstützung für pflegende Angehörige anbieten. Die Fachkräfte der Betreuungsangebote für Demenzkranke und stundenweisen Fürsorge zu Hause - Lucia Prenninger für Mainburg, Barbara Ritter für Abensberg, Elisabeth Schröppl für Bad Abbach und Stefanie Schweiger für Kelheim - wollen niemanden alleine lassen und in schweren Zeiten zusammenhalten. So ihr Motto: "Das schaffen wir gemeinsam!" Doch die Angebote zur Hilfe im Alltag unterliegen einem strengen Hygiene- und Schutzkonzept, welches die Betreuung erst ab einer Inzidenz von 100 oder weniger möglich macht. Die Sicherheit und Gesundheit der anvertrauten Menschen sind oberste Priorität - das individuelle Lebensglück und die Erfüllung seiner Bedürfnisse sollte hierbei jedoch nicht aus dem Blickfeld geraten.
Die Hilfe im häuslichen Umfeld und das Angebot der Betreuungsgruppen im Landkreis Kelheim haben einen hohen Stellenwert bei den Nutzern der Caritas-Angebote, genauso der Schutz vor Krankheiten. Die Teilnahme an einer Gruppe oder der wöchentliche Besuch eines Laienhelfers gibt erkrankten Menschen und auch deren Angehörigen ein Stück Lebensgüte. Für den Betroffenen ist es die für ihn so wichtige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, der Kontakt außerhalb der Familie, ein paar Stunden in denen man auch Selbstwirksamkeit erleben und leben kann. Die Caritas-Mitarbeiterinnen der Betreuungsangebote für Demenzkranke und stundenweisen Fürsorge zu Hause, wollen niemanden alleine lassen und in schweren Zeiten zusammen zu halten. "Wir wollen stark bleiben für Menschen mit Demenz und Familien Hoffnung wie auch Entlastung geben", so der Tenor der vier Damen.
Die Hilfe der Caritas Kelheim für die zu pflegenden Familienmitglieder erhält große Würdigung seitens der Angehörigen, welche sich die meiste Zeit um die Erkrankten oder Alten kümmern. Durch die Angebote gewinnen auch sie - denn ein paar Stunden können die pflegenden Angehörigen auf sich schauen, Verantwortung abgeben und sich fallen lassen. Es hört sich wenig an, steht aber einer Dauerbetreuung entgegen und verschafft das kostbarste Gut: Zeit. So hoffen die Betreuungskräfte, dass der Dienst bald wieder starten kann, um sich für die Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen einsetzen zu können.
Mehr Informationen gibt es bei der Fachstelle für pflegende Angehörige unter 0176/43 36 79 92 oder auf www.caritas-kelheim.de (beraten & helfen > Pflegende Angehörige).
Betreuungsangebote
Das schaffen wir gemeinsam
Erschienen am:
31.03.2021
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