Jedes Wochenende Alkohol trinken oder regelmäßig mit Freunden kiffen, natürlich nur zur Entspannung. Sie fragen sich, bin ich suchtgefährdet? Das ist keine leichte Frage.
Alkohol und andere Suchtmittel geben ein gutes Gefühl und schaffen eine Welt, in der die Probleme erstmal hintenanstehen.
Gründe für den Konsum gibt es viele - "ich trinke schon immer Alkohol, der gehört bei mir zum Leben", Eltern die einem bereits in der Kindheit und Jugend vorgelebt haben, das Alkohol ein Problemlöser sein kann, der Kontakt zu anderen ist leichter im berauschten Zustand, ein Feierabendbier mit den Kollegen, ein Sekt zum Anstoßen mit den Kolleginnen.
Sobald ein Rauschmittel benötigt wird um gut drauf zu sein, das aufhören schwerfällt, auch wenn man sich ein Limit setzt, oder andere Verpflichtungen des Lebens vergessen werden, könnten Sie suchtgefährdet sein.
Dann ist es gut sich Hilfe zu suchen. Der Weg in eine Beratungsstelle findet bei den meisten suchtgefährdeten und abhängigkeitskranken Menschen nur auf drängen von Familienangehörigen, Arbeitgebern oder anderen Personen statt. Im Gespräch mit dem Fachpersonal der Fachambulanz für Suchtprobleme lernen Sie sich und Ihren Konsum ehrlich einzuschätzen und wieder Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.
Was passiert bei einer Abhängigkeitserkrankung?
Eine Abhängigkeit wird als Krankheit betrachtet, die sich auf alle Lebensbereiche auswirkt. Sie entwickelt sich schleichend, häufig über mehrere Jahre hinweg. Eine Suchterkrankung ist immer eine Erkrankung der Psyche, des Körpers und der Beziehungen. Abhängigkeitserkrankungen führen zu Schwierigkeiten in der Regulation von Gefühlen, Schlaf, Appetit, Beziehungsfähigkeit, Konzentration und Merkfähigkeit. Suchtmittel haben eine Wirkung auf das Gehirn und die Nervenzellen. So entsteht ein Suchtgedächtnis, das auch nach jahrelanger Abstinenz eine Rückfallgefahr besteht. Durch Konflikte, die durch die Abhängigkeit verursacht werden, sind Beziehungen in der Familie, im Freundeskreis und am Arbeitsplatz belastet.
Ambulante Reha Sucht (ARS)
Die Grenzen zwischen gefährlichem Konsumverhalten und Abhängigkeit sind fließend. Vom gefährlichen Konsum über den Missbrauch bis hin zur Sucht. Es ist wichtig, für jede und jeden Einzelnen die passende Form der Unterstützung und die für sie oder ihn geeignete Therapieform zu finden. Grundsätzlich können Abhängigkeitserkrankungen ambulant oder stationär behandelt werden.
In Kelheim bietet die Fachambulanz für Suchtprobleme der Caritas eine ambulante Suchttherapie für Alkohol-, Cannabis- und Medikamentenabhängige Erwachsene an. Ein Vorteil der ambulanten Behandlung ist, dass die Teilnehmer:innen weiterhin ihren Beruf ausüben können. Das in der Therapie erlernte kann direkt im Alltag und im sozialen Umfeld angewendet werden. Auftretende Herausforderungen können somit in die Therapie einfließen und tragen einen wichtigen Teil zur Behandlung bei.
Das Ziel der ambulanten Suchttherapie ist es, Sie neben der Abstinenz von Ihrem Suchtmittel, bei der Erreichung Ihrer individuellen Ziele zu unterstützen. Welche Ziele Sie haben werden wir im Rahmen der Eingangsdiagnostik und der weiteren Gesprächstherapie gemeinsam mit Ihnen erarbeiten.
Ablauf einer Behandlung
Interessierte melden sich gerne telefonisch in der Fachambulanz und vereinbaren einen Termin für ein erstes Kennenlernen. In der Regel kann die ambulante Suchttherapie zeitnah beginnen. Das Kernstück der Therapie sind die wöchentlich stattfindenden Gruppensitzungen, die durch Einzelgespräche ergänzt werden. Mit Unterstützung von Suchttherapeutinnen, einem Psychologischen Psychotherapeuten und einem Arzt wird die Therapie durchgeführt. Die Behandlungsdauer umfasst einen Zeitraum von 6 bis 18 Monate. Die Abstinenz vom Suchtmittel ist während des Therapiezeitraums eine Grundvoraussetzung. Sollte dies nicht möglich sein, unterstützt Sie die Fachambulanz für Suchtprobleme hierbei.
In der Regel übernimmt die Rentenversicherung die Kosten der ambulanten Suchttherapie. Wir informieren Sie gerne über das Behandlungsangebot und erstellen mit Ihnen gemeinsam die notwendigen Antragsunterlagen.
Bei Interesse ne
hmen Sie Kontakt mit uns auf und vereinbaren einen Termin unter der Telefonnummer 09441/50 07 42.